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Totengedenken in Zeiten von Corona

Wie Bernhard Loos den Volkstrauertag digital begeht.

Auch der Volkstrauertag zum Gedenken der Opfer von Krieg, Flucht und Vertreibung am letzten Sonntag stand unter dem Eindruck der Corona-Pandemie: Wo sonst an den Friedhöfen und Kriegerdenkmälern Blaskapellen, Fahnenabordnungen, Böllerschützen, Vereine oder Kameradschaften große Zeremonien abhielten, fanden heuer nur vereinzelte, kleine Gedenkfeiern mit wenigen Personen in Stille statt, mit Masken und Abstand. So auch in Moosach am Kriegerdenkmal bei der St. Martin Kirche.

Dort findet das Gedenken an die Opfer der Weltkriege normalerweise in großem Rahmen mit vielen Vereinen statt, organisiert von der Reservistenkameradschaft NW München-Moosach und deren Vorsitzendem Hauptfeldwebel der Reserve, Michael Zanner. Alljährlich hält dort auch der Bundestagsabgeordnete Bernhard Loos (CSU) eine Rede zur Erinnerung an die Toten. Um dieses Ritual aufrechtzuerhalten, wurde die Rede mit der traditionellen Niederlegung eines Gestecks am Kriegerdenkmal auf Video aufgezeichnet. Über die sozialen Netzwerke des Abgeordneten und der Reservistenkameradschaft wurden die bewegenden Worte von Loos zur ehrenvollen Erinnerung an die Toten dann weitergeleitet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Volkstrauertag in Moosach 2020

Die einsame Trauer um unsere Toten

Leider sind von den Maßnahmen zum Schutz vor Corona nicht nur Feiertagszeremonien wie diese oder an Allerheiligen betroffen, sondern auch die privaten Beerdigungen. Für die Angehörigen eines Verstorbenen und die Kondolierenden ist es gleichermaßen schwierig, auf Händeschütteln oder Umarmungen zu verzichten. In einer Situation, in der gerade die menschliche Nähe und der Kontakt den Hinterbliebenen bei der Trauer helfen können, sind das Einhalten des Mindestabstands und das Tragen einer Maske zwar harte, aber leider notwendige Maßnahmen. Um so wichtiger ist es, auch in der Trauerarbeit die digitalen Möglichkeiten zu nutzen, wie es Bernhard Loos in diesem Falle vorgemacht hat. Zwar kann eine Rede per Video nicht die persönliche Nähe ersetzen, sie kann aber dennoch eine respektvolle Würdigung des Verstorbenen sein und damit den Angehörigen Trost spenden.

Totengedenken in Zeiten von Corona

Münchner Nordrundschau, 18.11.2020

Totengedenken in Zeiten von Corona