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Im Einsatz für Hebammen

Bernhard Loos und Stephan Pilsinger erkundigen sich über die Probleme in der Geburtshilfe.

Jedes Jahr werden in Deutschland ca. 777.000 Betreuungen durch eine Hebamme benötigt. Mit einer der rund 26.000 Hebammen haben sich die CSU-Bundestagabgeordneten und Direktkandidaten Bernhard Loos (München-Nord) und Stephan Pilsinger (München West) letzte Woche zum Austausch im Alten Wirt in Moosach getroffen. Die Situation der Hebammenversorgung in München ist durchaus problematisch, wie Sylvia Kloos berichtet, denn es herrscht ein starker Hebammenmangel. Viele Mütter haben keine Chance, für die Nachsorge nach der Geburt eine Hebamme zu bekommen. Dies betrifft insbesondere Familien, die sich wegen Sprachbarrieren oder schwierigeren sozialen Verhältnissen nicht frühzeitig um eine Nachsorge kümmern können.

Gleichzeitig sorgt die Akademisierung des Berufs dafür, dass weniger Hebammen ausgebildet werden. Wo früher die Mittlere Reife zur Ausbildung ausreichte, wird heute das Abitur für ein Studium verlangt. In dem Studiengang sollen die Hebammen ein breiteres Fachwissen erlangen und fitter für eine mögliche Selbständigkeit werden. Trotz dieser Aufwertung des Berufs fehlt aber weiterhin die finanzielle und gesellschaftliche Anerkennung, denn die Löhne sind noch immer auf dem Niveau einer Ausbildung und unabhängig des Wohnortes. „Für die Hebammen in teuren Großstädten wie München ist das eine besondere Belastung, wo man politische Lösungen finden muss“ ergänzt Bernhard Loos. Denn zu diesen Kosten kommt noch eine Haftpflichtversicherung für die Hebammen, die heuer knapp 10.500 Euro kostet und jährlich steigt. Die mittlerweile überall präsente Bürokratie und Dokumentationspflicht, die einen zusätzlichen enormen Zeitaufwand bedeutet, der nicht bezahlt wird, erschwert zudem das Nachwuchsproblem. Immer weniger Menschen entscheiden sich wegen diesen negativen Aspekten für den Beruf trotz seiner Vielseitigkeit, Spannung und menschlichen Nähe.

Mehr Anerkennung für den Beruf in der Gesellschaft

Angesichts dieser Probleme waren sich Loos und Pilsinger einig, dass hier ein dringender Handlungsbedarf besteht, um den Beruf nicht nur gesellschaftlich aufzuwerten, sondern auch besser zu honorieren und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Die erste Idee: Eine Ballungsraumzulage, die schnell eingeführt werden könnte. Ein Schreiben an den Gesundheitsminister soll dazu in Kürze von den beiden Abgeordneten versandt werden. Eins ist sicher: Kinder wird unser Land immer brauchen und damit auch die wichtige Arbeit der Hebammen. Daher sollte man dort nicht sparen.

Im Einsatz für Hebammen